Ruhe sanft, Arthus!

Arthus
17.05.2006 – 01.12.2016

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Arthus hatte es nicht leicht in seinem Leben: er kam zwar als Welpe in eine Familie und wurde sehr geliebt, doch war man schnell mit dem XXL-Bullmastiff überfordert, was Aufzucht und Erziehung anging.

Wir lernten Arthus im Alter von 13 Monaten kennen… da wog er schon 79 kg und die ersten orthopädischen Schäden zeichneten sich bereits ab. Außerdem durfte er höchstens alle paar Monate mal mit meinen Hündinnen laufen, weil sich die Halters sich nicht mehr trauten, diese „Naturgewalt“ ohne Anleitung mit anderen Hunden zusammenzulassen… und man fand offenbar weder eine gute Hundeschule noch einen kompetenten Trainer.

Als Arthus‘ Halter, der sich den Rüden als Statussymbol geholt hatte, merkte, dass er den Hund im Ernstfall nicht halten konnte, und diesen Gesichtsverlust kein zweites Mal riskieren wollte, weigerte er sich von da an, mit ihm das Haus zu verlassen. Und so tappte dann die arme Frau jeden Morgen um 4.00 Uhr in den Wald, wo sie garantiert niemanden treffen konnte….

Wir haben uns jahrelang den Mund fusselig geredet, doch erst als Arthus ein körperliches Wrack war, durch einen Umzug nun in einer Wohnung im 3. Stock (ohne Aufzug) wohnte und durch berufliche Veränderungen täglich bis zu 14 Stunden alleine bleiben musste, entschloss man sich im Oktober 2012, ihn endlich abzugeben.

Mittlerweile sah ich für diese Vermittlung schwarz: Wer sollte sich einen unsozialisierten 90-kg-Brocken antun, der vermutlich nicht nur eine relativ kurze Lebenserwartung haben, sondern auch hohe Tierarztkosten verursachen würde?

Doch dann geschah ein kleines Wunder und brachte uns Claudia & Volker, die sich prompt in ihn verliebten und aller Welt bewiesen, dass selbst Hundeanfänger eine solche Aufgabe meistern können, wenn sie mit Herz, Verstand und professonieller Hilfe alle „Baustellen“ abarbeiten!

Und so fand Arthus sein ganz persönliches Paradies. Er wurde heiß und innig geliebt, kam bestens mit den beiden vorhandenen Katzen zurecht, nahm ordentlich ab, stabilisierte sich gesundheitlich, wurde erzogen , durfte tägliche Spaziergänge genießen, lernte jede Menge andere Hunde kennen und genoss sein neues Leben in vollen Zügen.

Dafür danken wir euch aus ganzem Herzen, Claudia und Volker!

In den letzten Wochen hatte Arthus stark abgenommen, ein Vorderlauf war stark angeschwollen, im ganzen Körper waren Wasseransamlungen und Tumore. Nach langem Diagnosemarathon stellte man fest, dass der Große ein malignes Lymphom im Endstadium hatte…. so dass man ihn nur noch erlösen konnte.

Arthus‘ geliebte Menschen waren bis zum Schluss bei ihm und haben den Abschied so ruhig und schön wie nur möglich gestaltet. Auf einer weichen Matratze liegend, mit seinem Lieblingsteddy und von seinen Menschen gehalten.

Auch für diesen letzten Liebesdienst danken wir euch sehr. Ihr wart das Beste, was Arthus passieren konnte! 

Vor- und Rückschritt

Morgens haben wir uns noch gefreut, weil Matilda endlich wieder die Hundetreppe auf die Couch benutzt… und nachmittags wurde sie dann so übermütig, dass sie meinte, auf die Couch SPRINGEN zu können, was natürlich nicht geklappt hat.

Der Schmerz fuhr ihr offenbar so heftig „ins Kreuz“, dass sie mitten im Sprung nach hinten kippte und mit dem Rücken  gegen die Granitplatte des Couchtischs knallte.
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Angezogener rechter Hinterlauf, aufgerissene Augen und minutenlanges Zittern waren die Folge.

Hoffentlich wissen wir bald, WAS die Schmerzen verursacht…. und hoffentlich können wir dann auch effektiv etwas dagegen tun.

weiterführende Diagnostik

Da es mit Matilda so nicht weitergehen kann, haben wir uns in Absprache mit unserer Haus-TA dazu entschlossen, uns ein Röntgen zu sparen und die Kleine direkt ins MRT zu schieben.

Am liebsten würden wir das in Hofheim machen lassen, doch hätten wir da erst Ende Dezember einen Termin bekommen. Nach Duisburg wollen wir nicht (in keine der beiden dortigen Tierkliniken), also blieb als 2. Wahl die Klinik am Bökelberg in Mönchengladbach. Ist noch gut erreichbar, hat einen recht guten Ruf und wir dürfen schon Anfang Dezember hin.

Ich möchte dann auf jeden Fall das rechte Knie überprüfen sowie die gesamte Wirbelsäule. Und wenn Tilda schon mal in Narkose liegt, dann soll sie auch gleich gechipt werden.

 

Großer Schweizer

Da die Kleine derzeit nur Mini-Runden laufen darf, bekommt Simba des öfteren lange Einzelspaziergänge im flotten Tempo, bei denen die beiden Omas nicht mithalten könnten. Sie gehen dann anschließend gemeinsam eine große Runde in etwas gemächlicherem Tempo.

Aus diesem Grund war dann heute auch Simba nicht dabei, als wir am Meindorfer Wasserwerk waren und einen superschönen Großen Schweizer Sennenhund trafen, den wir schon öfter von weitem gesehen hatten.

Fred ist ein absolut souveräner und gut erzogener Rüde, der meinem Burschen aber unter Garantie ein Dorn im Auge wäre. Dafür ist er aber genau Vegas Kragenweite.
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Während meine Große mit ihren lustigen Torero-Öhrchen um Fred herumhopste und ihn spielerisch anbrummelte, ist die kleine Bulldogge erst mal aus der Haut gefahren. Sie knallte in die Leine und kläffte ihn aus der Entfernung hysterisch an…. doch ER kümmerte sich überhaupt nicht darum und ignorierte sie geflissentlich.

Als der fesche Rüde sie komplett ignorierte und gelassen weitertrabte, hielt Mortisha überrascht die Klappe, entspannte fast augenblicklich und so konnte ich sie schon nach knapp 5 m ableinen. Neugierig trippelte sie nun hinter Fred her, schnupperte mal dezent von hinten…. und die Welt war wieder vollkommen in Ordnung!

Wir sind zwar nur ein relativ kurzes Stück zusammen gelaufen, weil Fred und sein Frauchen gerade auf dem Heimweg waren, doch war das wirklich nett. Und die andere Hundehalterin war mehr als baff, als sie hörte, dass Vega schon 12,5 Jahre alt ist: bei dem flotten Tempo, dass sie vorlegte, dem tollen Figürchen und der noch ordentlichen Muskulatur hätte sie das nie und nimmer vermutet!

Quittung

Nachdem sich Matilda seit gestern wieder traute, Stufen zu laufen, hat sie direkt die Quittung dafür bekommen.
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Normalerweise schließe ich die Badezimmertimmer, damit die Hunde sie nicht aufdrücken und die kalte Luft aus dem Flur ins Bad kriecht (ich bin eine notorische Frostbeule). Heute hatte ich sie jedoch wohl nur angelehnt und prompt kam die Kleine zusammen mit Simba ins Bad, um begeistert um mich rumzuhopsen. Raus wollte sie dann mit ebenso viel Schwung und Elan….

Das Bad liegt allerdings ein ganzes Stück niedriger als der Rest des Hauses und die Stufe raus ist deutlich höher als eine Standard- Treppenstufe. Ein so kleiner Hund wie das Tildeken muss also einen ordentlichen Hüpfer machen… und das war definitiv zu viel Belastung für ihren angegriffenen Bewegungsapparat.

Ein gellender Schrei und dann rannte das arme Hascherl dreibeinig und lauthals quietschend davon!

Das ist so schlimm. Und ich kann nichts anderes tun, als das zitternde Häufchen Elend in solchen Momenten ganz vorsichtig auf den Arm zu nehmen, mich mir ihr auf der Couch einzumümmeln und zu warten, bis sie sich beruhigt, während sie sich an mich drückt….

Leichte Besserung?

Ein unbedarfter Beoachter würde sicher nichts sehen: Matilda möchte spielen, belastet beim Laufen, macht kleine Hopser, wenn sie sich freut oder wenn sie auf den Arm genommen werden möchte (kann man leider nicht komplett vermeiden)…und heute ist sie erstmal wieder selber die drei flachen breiten Stufen zur Haustür hochgelaufen… sehr langsam und „bewusst“, aber immerhin. Scheint also, als ob es gaaaaaanz langsam besser wird. Aber beschwören würde ich es nicht.

Oma Vega kümmert sich übrigens total lieb um ihre Kleine, die jetzt noch anhänglicher ist als sonst:

Vega schnufelt an Tilda

Kreuzband oder Rücken?

Wir haben nun noch eine 2. Fachmeinung eingeholt und dieser Vet geht – auch wenn wir es nicht „beweisen“ können – genau wie wir von einem KreuzbandANriss aus, da Matilda im Rücken frei beweglich ist. Seiner Erfahrung nach ist bei einer solchen Symptomatik nach plötzlichen Sprints und der starken Schmerzhaftigkeit bei starker Belastung (Sprung) in der Regel das vordere Kreuzband der Übeltäter. Insbesondere bei solchen Rassen.

Im Augenblick sollen wir extrem schonen, insbesondere Sprünge vermeiden, weiter Schmerzmittel geben und erst mal 2 Wochen abwarten.

Nun zerbreche ich mir natürlich den Kopf, ob und wie Tilda im Fall der Fälle operiert werden soll: bei so kleinen und leichten Hunden wird normalerweise nur bei einem kompletten Abriss operiert (cleaning-up und max. eine konservative OP-Methode). Das müsste ich also auf jeden Fall noch mit „unserem“ Chirurgen in Hofheim besprechen.

Im Augenblick ist das Mäuselchen gut drauf: lustig, verspielt, aufmerksam….

Sie läuft allerdings keine einzige Stufe mehr rauf. Das heisst, wir müssen sie selbst aus dem Garten immer ins Haus tragen. Bei dem Leichtgewicht kein Problem, aber es zeigt, wie „traumatisierend“ der Schmerz gewesen sein muss, der in sie gefahren sein muss.

Wenigstens verbindet sie den Schmerz nicht mehr mit mir und lässt sich wieder hochheben, ohne gleich zu verspannen und Herzrasen zu bekommen.

Schon wieder….

Es ist zum Haareraufen: Matilda wirkt ganz normal und quietschfidel… doch eine falsche Bewegung und wir haben den Salat.

Abends wollte ich mit der Maus nur mal „schnell“ eine Löserunde machen. Sie zog auch gutgelaunt an der Leine und trat feste mit allen Pfoten auf. Dann bogen wir in den kleinen Stichweg 30 m von unserem Haus entfernt ein, sie sah eine etwa handbreite Pfütze, und bevor ich mich versah, hüpfte sie trotz kurzer Leine drüber…um gleich wieder vor Schmerzen zu schreien.
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Ihr Schrei war so laut, dass mein Mann, der hinter verschlossenen Fenstern (Doppelverglasung) vor dem nicht allzu leisen Fernseher gesessen hatte, sie hörte und sofort in Panik aus dem Haus und zu uns herlief!

Es zerreisst einem das Herz….

Krank und beleidigt

Solange Matilda sich nicht „falsch““ bewegt, ha sie anscheinend keine Schmerzen…und versteht daher nicht, warum sie nicht mit den Großen spazierengehen und mit ihnen rumtoben darf.

Ganz schlimm ist es für sie, wenn Görk mit den anderen das Haus verlässt und sie zurücklässt : heute war sie daraufhin  so beleidigt, dass sie ihre „Trostmöhre“ nicht anrührte. Selbst mein Versuch, sie mit einem Schälchen Speckwürfel abzulenken,scheiterte kläglich!

Von nun an muss ich wohl erst mit Matilda rausgehen und mit ihr um’s Eck verschwinden, bevor sich Görk mit dem restlichen Trio aus dem Haus schleicht und zum Spaziergang fährt.