fesche Jungs

Auch wenn Mortisha gerne recht krabitzig daherkommt, sobald mein Mann am anderen Ende der Leine hängt, ist sie durchaus in der Lage sich zu benehmen, wenn sie nur mit mir unterwegs ist.

Heute hat sie z.B. Leo kennengelernt, einen gestandenen Dackel-Terrier-Mix, der so ziemlich null Interesse an Artgenossen hat – dafür würde er liebend gerne Züge jagen! Dementsprechend cool war er, als Tisha ihn aufgeregt beschnufelte. Die wiederum guckte etwas verdutzt, als er sich einfach abwandte und weiter seines Weges zog.

Minuten später lief uns ein ganz anderes Kaliber über den Weg: Paul, ein quirligen Terrier, der mindestens ebenso aufgeregt wie Mortisha war und – dank straff gespannter Flexi und ebenso gespanntem Herrchen dahinter – etwas lauter wurde. Die ganze Körpersprache sagte aber eindeutig: „Ich bin freudig erregt, würde soooo gerne loswetzen, aber ich weiss nicht, wohin mit mir“.

Offenbar erkannte selbst meine Kleine das, denn statt nun völlig auszutillen, keifte sie kurz und halbherzig zurück. Die beiden Kleinen waren dann doch noch in der Lage, sich neugierig zu beschnüffeln und beidseitig Spielansätze zu zeigen… die leider abgebrochen werden mussten, da Paul direkt neben der Eisenbahntrasse nicht abgeleint werden konnte.

Allerdings hatte ich den Eindruck, dass es seinem Herrchen ganz recht war…  dem schien die Hundebegegnung nämlich eher unheimlich zu sein.

sonntägliches Trailen

Mantrailing (im Hobbybereich) kann man mit jedem Hund machen. Bestes Beispiel: Flocke.

Ihres Zeichens ein Bichon Frisé und ausgediente Zuchthündin, die in einem katastrophalen Pflegezustand zu ihren neuen Haltern kam und erst mal alles lernen musste. Ein normales Leben in einem normalen Haushalt oder gar Spaziergänge, fremde Artgenossen und Menschen… das alles kannte sie nicht.

Trotz allem ist sie eine muntere kleine Maus, neugierig und aufgeschlossen… auch wenn sie manchmal regelrecht mental (und körperlich) einfriert.

Auch wenn das kleine weiße Flöckchen keine Superspürnase ist, ist sie doch mit Freude dabei und bekommt ihre Erfolgserlebnisse. Und modisch macht ihr eh niemand was vor!

 

vorsichtige Entwarnung

So wie es ausschaut, haben wir Vegas Krise überstanden: wir spritzen nicht mehr und sie kommt mit dem voll ausdosierten Phen-Pred wieder hin.

Wirbelsäule ist wieder frei beweglich (soweit das bei ihrer Spondylose eben geht), sie frisst mit gutem Appetit, spielt wieder und tut so, als ob nie was gewesen wäre! Hoffen wir, dass das nun auch so bleibt.

lauter neue Hundebekanntschaften

Da Vega z.Z. nur „Invalidenrunden“ hier im Wohnviertel bekommt, lernen wir zwangsläufig ständig neue Hunde kennen. So wie das Lhasa Apso-Mädchen Gira, das einen Heidenrespekt vor Vega hat, obwohl die gleich gutgelaunt auf sie zuhopste… oder den selbstbewussten Bolonka Zwetna-Rüden Pedro, bei dem Vega sofort ihre Torero-Schäker-Öhrchen aufsetzte.

In solchen Momenten sind Schmerzen & Co. glücklicherweise immer vergessen. Vega macht weiterhin gerne und freundlich Kontakt mit Artgenossen und es geht ihr zur Zeit überhaupt relativ gut.

Simba hat heute übrigens auch zwei neue Hunde kennengelernt:

An dem ersten (der sich später als Münsterländer-Hündin entpuppte) wollten wir eigentlich im Bogen vorbeilaufen. Aber der kernige Halter zitierte mich regelrecht zu sich, weil er meinte, dass man meinem die Gutmütigkeit ansehe… und er wissen wollte, um was für eine Rasse es sich bei ihm handelte. Simba durfte dann auch gleich zu seiner Lena hin, die seine Schnüffelkontrolle stoisch über sich ergehen ließ und dann ganz klar signalisierte, dass er nicht ihr Typ war…indem sie einfach ins Auto sprang.

Bei der zweiten Hündin war die Abfuhr noch deutlicher: die Nachbarshündin Chili (groß, dünn und schwarz) fixierte ihn, wollte ihn gleich verhauen und gab dabei Geräusche von sich, die ihr Frauchen bis dato noch nicht gehört hatte!

So gutmütig Simba an sich auch ist… nun hatte er die Faxen endgültig dicke und hätte Chili seinerseits am liebsten eine Schelle verpasst!

das Zittern geht weiter…

Als ich heute aufwachte und meine Beine ausstreckte, spürte ich etwas Feuchtes im Bett. Decke zurückgeschlagen und Tatsache: Vega hatte unbemerkt unter sich gemacht.

Gut… in einem Wasserbett ist das nicht weiter tragisch. Alles abziehen, ab in die Waschmaschine, das Vinyl kurz abwaschen und das Bett neu beziehen. Ist eine Sache von einer halben Stunde.

Viel mehr Gedanken macht mir die Ursache. Beginnende Harninkontinenz infolge der cauda equina? Oder nur ein Nebeneffekt des Cortisons?
Unsere TA tendiert zu letzterem, da Vega zur Zeit für ihre Verhältnisse relativ viel bekommt. Die Depotspritzen, die an sich gut 3-4 Tage reichen sollten, lassen in ihrer Wirkungen nämlich bereits nach einem  Tag nach. Sprich: wir müssen jeden zweiten Tag nachspritzen.

die nächste Zitterpartie

Heute morgen hat mich Vega total erschreckt: sie lag vor dem Kamin, stand auf…. und der Hochstellreflex der rechten Hinterpfote funktionierte nicht. Sekundenlang tat sich nichts, bis sie die Pfote dann endlich doch nachzog. Belastet hat sie den Hinterlauf aber immer noch nicht.

Liegt es doch an der cauda equina? Kommen jetzt langsam die Lähmungserscheinungen?

Seminar: „Rasse- und herkunftstypische Probleme bei Hunden“

Ziemlich kurzfristig bin ich zu einem interessanten Tagesseminar nach Düsseldorf gefahren, bei dem Dr. Udo Gansloßer und die Tierärztin Sophie Strodtbeck (Einzelfelle – Tierverhaltensmedizinische Beratung) über folgendes Thema referierten:

Rasse- und herkunftstypische Probleme bei Hunden aus verhaltentherapeutischer und medizinischer Sicht

Jeder Hund hat andere Probleme – aber manche Probleme häufen sich bei bestimmten Rassen.

Die Zucht von Hunderassen ist ein jahrhunderte- bis jahrtausende altes kulturelles Gut des Menschen. Nahezu jeder Hund bzw jede Rasse entspringt einem deutlich erkennbaren Arbeitsauftrag und bei aller Anpassungsfähigkeit des Einzelhundes kommt er oft nicht gegen seine rassetypische Verhaltensausstattung an.

In vielen Fällen werden dann Trainer und Berater konsultiert, die am Besten alles das wegtrainieren sollten, noch dazu in wenigen Tagen, was unsere Vorfahren generationenlang mühsam in den Hund hineinge“strickt“ haben. Ob das nun reine Genetik ist oder zT. auch über extragenetische Vererbung geht, ist hier noch nicht einmal entscheidend.

Am Beispiel mehrerer häufig in der Problemhundeberatung und Verhaltensmedizin auftauchender Rassegruppen werden wir versuchen, Problemfelder und mögliche oder auch unmögliche Auswege aufzuzeigen, wobei die verhaltensmed. Einzelfellpraxis, durch Ernährung, Haltungsmanagement, Training und ggf Sozialmanagement beispielhaft dargestellt werden soll….

Insbesondere soll auf Spezialproblem folgender Rassegruppen eigegangen werden

– Molosser und sog Kampfhundrassen
– Apportierhunde, speziell Retriever-Rassen
– kleine Gesellschaftshunde
– Kleinterrier
– Dackel

Mich interessierten natürlich insbesondere die Molosser & Co. und tatsächlich gab es wieder viel Interessantes zu lernen.

Witzige Anekdote am Rande:

Begleitet hat mich zu dem Seminar  der süße Simbel, der übrigens seeeehr brav und geduldig war. Als wir den Tagungsraum betraten, quietschte sofort eine Frau auf, das sei genau ihr Beuteschema. Wir also hin und sie durfte knuddeln. Ein prüfender Blick zum Hund, zu mir…und dann die Frage: „Seid ihr aus dem Bullmastiff-Forum?“ Ich verneinte, verwies aber auf das Molosserforum, das früher einer Bullmastiffhalterin gehört hatte und ihrer Bullmastif-Website angeschlossen gewesen war.

Und nun wurde ich total verblüfft: Dann sei er doch sicher ein Teil des „Höllentrios“, oder? Die supernette molosserbekloppte Frau hatte Simba doch allen Ernstes aus meinem Signaturbild in Erinnerung und ihn in natura gleich wiedererkannt!

Auf und Ab

Wenn man Vega heute sieht, könnte man meinen, sie hätte eine Spontanheilung erlebt: Schleimhäute sind wieder gut durchblutet, wache Augen, Torero-Öhrchen, guter Appetit, sie kann wieder den Kopf heben und sich auf die Seite legen.

Man könnte glatt denken, ich hätte einen an der Waffel, weil ich mir solche Sorgen mache!

Vega ist jedenfalls bei der TA rumgehopst, als ob sie wieder völlig gesund wäre….und wir haben auf ein Röntgen verzichtet.

Da die TA meine Große „glücklicherweise“ selbst im fast apathischen Status erlebt hat, hat sie uns nicht für bescheuert erklärt, tendiert aber dazu abzuwarten und weiterhin Cortison + Schmerzmittel reinzuhauen. Wir warten nun das WE ab und telefonieren dann am Montag noch mal.

Ganz ehrlich: dieses Auf und Ab macht mich langsam irre….

Doch keine Besserung…

Seit heute morgen geht es Vega wieder schlechter. Sie entlastet, ist sehr zögerlich ans Futter gegangen, hat’s dann aber im Zeitlupentempo gefressen. Ihre in Käse eingewickelten Tabletten hat sie ausgespuckt…. mit Teewurst ging es dann. Dafür hat sie sich geweigert, die Leberschutz-Kautabletten zu nehmen…

Seit dem (kurzen) Spaziergang wirkt sie außerdem sehr matt. Ich bin mir sicher, dass sie Schmerzen hat.