Schreck

Wie ich heute ganz entspannt auf die Terrasse schlenderte und mich auf die Gartenliege fläzte, tappte Simba an mir vorbei und lief dabei quer über die Hunde-Kunstledermatten… auf denen ich daraufhin blutige Pfotenabdrücke entdeckte!

Ich also erschrocken aufgesprungen, Simba zurückgerufen und die Pfoten untersucht. Und Tatsache: er blutete an der rechten Hinterpfote, zeigte sich aber erstaunlicherweise überhaupt nicht fimschig und ich konnte auch nicht so recht sehen, ob das nun ein Schnitt war oder nur eine Abschürfung.

Ok, Aufgabenteilung: mein Mann sollte den Hund genauer untersuchen und ich schnappte mir etwas feuchtes Küchenpapier, um die Hundematratzen sauberzuwischen.

Ein Wisch…und ich musste unwillkürlich lachen: was auf den hellbraunen Matten wie dunkelrotes Blut ausgesehen hatte, entpuppte sich beim Aufnehmen als violetter „Schmier“… Simba hatte sich also gar nicht verletzt, sondern war schlicht und ergreifend einfach nur in eine Brombeere getreten!

Blutwerte

Da mir Vegas Anaplasmose-Titer keine Ruhe gelassen hat, hatten wir uns dazu entschlossen, etwas genauer hinzugucken und mal ein komplettes Blutbild zu erstellen… selbst wenn  Vega nämlich keine typischen Akutsymptome gezeigt hätte, müssten veränderte Blutwerte festzustellen sein, wie z.B. Anämie, Thrombozytopenie und Lymphopenie. Auf Verdacht wollte ich meinem Mädel nämlich nicht einfach Antibiotika verpassen.

Heute dann sind die Ergebnisse gekommen… und uns ist erst mal ein Stein vom Herzen gefallen: die Werte sind vollkommen normal, bis auf drei ganz leichte Verschiebungen (Alkalische Phosphatase, Amylase und Urea), die von der Medikation mit dem Phen-Pred kommen.

Dies bedeutet allerdings auch, dass wir immer noch keine Ahnung haben, woher die Schmerzen stammen. *seufz*

Molosser-Vermittlungshilfe

Da ich eine anstrengende Woche vor mir habe, an die nahtlos das sicher mind. ebenso anstrengende verlängerte Wien-Wochenende anschließt, hatte ich beschlossen, mir mal einen freien Sonntag zu gönnen, um mal nur zu gammeln und „Kräfte zu tanken“.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und wer oder was war mal wieder daran schuld? Die MVH!

Da sich bei uns eine Dame gemeldet hatte, die aus finanziellen Gründen dringend ihren Doggenrüden vermitteln muss und sie hier aus dem weiteren Rhein-Sieg-Kreis kommt, entschloss ich mich spontan hinzufahren, eine Futterspende vorbeizubringen und vor allem mal aktuelle und schöne Fotos von dem Burschen zu machen, damit wir ihn auch ordentlich auf der MVH-Seite präsentieren können.

Um es kurz zu machen: ich bin hin und weg von dem Kerl… und hätte ich nicht schon meinen süßen Simbel, der seine Mädels unter Garantie nicht mit einem anderen Rüden teilen würde, wäre ich unter Garantie nicht ohne Dogge heimgekommen!

Wessen Herz für Molosser und molossoide Hunde schlägt und wer einem Nothund ein Zuhause geben möchte (bei uns findet man aber auch ganz tolle Listenhunde, Herdenschutzhunde und auch andere Rassen), der sollte auf jeden Fall mal bei der MVH vorbeigucken…. einfach auf das Banner oben clicken und auf unseren Seiten stöbern!

Grenzwertiger Titer

Der Anaplasmose-Befund ist da…. und bringt uns nicht wirklich weiter.

Der Titer liegt bei 1:50. Alles, was drüber liegt, wertet das Labor als positiv. Vegas Titer ist also grenzwertig und nicht wirklich aussagekräftig.

Meine Unsicherheit wird noch verstärkt, weil ich in meinen veterinärmedizinischen Büchern und auch im Netz fast immer lese, dass ein Titer-Wert bei < 1:50 als negativ gilt, bei 1:50 – 1:100 als schwach positiv und bei > als 1:100 als positiv. Blöderweise kommt es aber immer wieder zu falsch positiven und auch falsch negativen Ergebnissen. Es empfiehlt sich also die Wiederholung des Tests nach ca. 2 Wochen.

So wirklich glauben mag ich an die Anaplasmose-Theorie nicht und unsere TA hat sie sofort ad acta gelegt, weil Vega dann keinerlei akute Symptome gezeigt haben oder ich alle Symptome übersehen haben müsste. Und das ist wohl eher unwahrscheinlich.

Trotzdem…. die Unsicherheit nagt an mir.

Schmerzmittelchaos

Aufgrund missglückter Absprachen hatten wir ab Sonntag kein Phen-Pred mehr. Also besser Previcox als gar nix.

Die Quittung haben wir sofort bekommen: Vega wirkte sofort matter, heute war dann eine deutliche Verschlechterung zu sehen (liegt extrem viel, angelegte Ohren, im Stand „wabernder“ Hinterlauf, starke Entlastung).

Sie hat zwar heute wieder das Phen-Pred bekommen, aber ich denke, dass die volle Wirkung erst in ein, zwei Tagen einsetzen wird.  Wir werden das Medikament sicher noch eine ganze Weile geben müssen. Ab morgen gibt es zusätzlich einen Leberschutz.

Hofheim und Labor haben noch keine Rückmeldung gegeben.

Erheblicher Unterschied

Heute haben wir zum wiederholten Male ein älteres Ehepaar mit schwarzem Cocker-Rüden bei unserer TA gesehen… der arme kleine Kerl läuft extrem katzbucklig, schleift die Hinterpfoten nach und ist recht wacklig unterwegs. *seufz*

…und wie wir nun endlich dazu kamen, uns zu unterhalten, stellte sich heraus, dass es sich bei dem Cocker um den Hund handelte, der quasi zur selben Zeit wie Mortisha in der Hofheimer Tierklinik war, weil er dort ebenfalls nach einer Querschnittslähmung operiert worden war!

Unsere TA hatte uns von diesem Fall berichtet und wir hatten unbekannterweise mitgefiebert, da der Bub auch noch leberkrank ist, spezielles Diätfutter benötigt…und partout nicht fressen mochte. Seine Menschen mussten sich also vor Ort einquartieren, um zu den Fütterungszeiten in die Klinik fahren zu können. Uns tat das schon damals schrecklich leid, weil wir wussten, wie sehr man – selbst ohne weitere Komplikationen – unter Anspannung steht.

Nun da ich aber gesehen habe, wie schlecht der Cocker beieinander ist, wird mir erst richtig bewusst, welch Glück wir gehabt haben und wie gut sich Mortisha erholt hat: auch wenn sie nicht mehr so belastbar ist, ihre Bewegungsabläufe nicht mehr ganz sauber sind, sie viel im Pass läuft und öfter mal kleine Ausfallschritte macht….. so kann sie doch immer noch lange Spaziergänge machen und mit den Großen Schritt halten… sie kann rennen, springen, spielen, sich kugeln… kurz und gut: sie selber fühlt sich nicht eingeschränkt, hat keine Schmerzen und hat immer immer noch Spaß am Leben.

Und dafür sind wir unwahrscheinlich dankbar.