Mantrailing Seminar

Nachdem ein Team aus unserer Hobbygruppe bei einem Fotowettbewerb ein Seminar bei der Mantrailing Academy Austria in Wien gewonnen hatte, kamen die Jungs so enthusiastisch zurück, dass sie sich gleich dazu entschlossen hatten, mit der Trainerin Karina Kalks ein Seminar in Köln zu organisieren.

Da ich gerne dazulerne und mich freue, auch mal jemanden zu haben, der mir auf die Finger guckt, hatte ich mich gleich mit Vega angemeldet.

An diesem Wochenende war es soweit:  Von unserer Gruppe waren gleich 4 Teams angetreten, außerdem nahmen noch 3 Teams von den Mantrailern Rhein-Sieg teil.

Das Seminar begann in einem urigen Landgasthof mit einer netten Kennenlernrunde. Da wir alle fortgeschrittene Trailer waren, wurde auf den ansonsten üblichen Theorieteil verzichtet (es gab aber trotzdem noch ein Hand-Out mit einer ausführlichen Einführung). Stattdessen wurde in gemütlichem Plauderton gefachsimpelt, wurden Erfahrungen ausgetauscht, Fragen gestellt, Geschichten erzählt und anschließend lecker zu Abend gegessen.

Für die Hunde gab es erst mal „nur“ drei kleine angeheizte Trails, damit Karina sie kennenlernen und ein bissen besser einschätzen konnte.

Ein lockerer Start, dafür sollten die kommenden Tage umso anstrengender werden.

Ich lese gerade….

…ein etwas anderes „Hundebuch“.

Rebecca Hunt, Mr. Chartwell

hunt

Die junge Malerin Rebecca Hunt beschäftigt sich in ihrem Debütroman mit ernsten Themen: Verlust, Trauer und Depression. Dazu greift sie auf ein Bild zurück, das der selbst an Depressionen leidende Winston Churchill geprägt hat…den „black dog“. Eben dieser schwarze Hund  taucht in Hunts Geschichte als riesige, stinkende, sabbernde und nach dazu sprechende Gestalt auf, die eines Tages vor der Tür der Bibliothekarin Esther Hammerhans auftaucht und ihr Untermieter werden möchte. Verwirrt, entsetzt, aber auch irgendwie von dem Hund fasziniert, lässt sie ihn in ihr Haus und ihr Leben ein.

Der schwarze Hund nennt sich selbst Mr. Chartwell… eine erneute Anspielung auf Churchill, der lange Jahre mit seiner Familie auf dem Landsitz Chartwell House lebte. Doch damit nicht genug der Churchill-Bezüge: die Autorin lässt den berühmten Staatsmann selber auftauchen, als Altpremierminister kurz vor seinem offiziellen Ausscheiden aus dem Parlament, nachdenklich und von trüben Gedanken geplagt, immer wieder mit dem schwarzen Hund diskutierend, der nun abwechselnd bei ihm und bei Esther auftaucht.

Obwohl Esther den chaotischen, rüpelhaften, spitzzüngigen Mr. Chartwell eigentlich verabscheut, weil er ihr Haus im Chaos versinken lässt und immer aufdringlicher und vereinnahmender wird, schafft sie es nicht, ihn wieder vor die Tür zu setzen… weil er durchaus auch nette, geradezu liebevolle Eigenheiten hat und er ein neues Verständnis für ihren Mann Michael weckt, dessen Todestag sich nähert.

Esther mag nicht mehr alleine sein, isoliert sich aber trotzdem immer mehr, zieht sich von ihren wenigen Freunden zurück und wagt es nicht,  ihnen von dem schwarzen Hund zu erzählen. Doch die Sorge und Hartnäckigkeit ihrer Freunde, die Aufmerksamkeiten des neuen Kollegen und eine zufällige, schicksalhafte Begegnung mit Churchill selber  geben Esther letztendlich die Kraft, sich gegen die personifizierte Depression zu wehren.

Fazit: Ein origineller und kurriler, aber auch berührender und eindringlicher Roman, der intelligent und mit einem gewissen Witz geschrieben ist. Absolut lesenswert!

Arbeitshund

Da ich heute morgen vor Ladenöffnung noch eine DVD-Aktion vorbereiten wollte, durfte mich Simba morgens um kurz nach 7.00 Uhr mit zur Arbeit begleiten…. vor der Info in der Belletristik hatte ich ihm eine Hundedecke hingelegt, daneben eine Wasserschale, Kaukram für’s zweite Frühstück hatten wir natürlich auch dabei.

Nach kurzer Rückfrage beim Putzpersonal leinte ich den Burschen ab und er durfte sich frei bewegen. Unser erster Weg führte uns in den Wareneingang (wo er gleich von einer Kollegin geknuddelt wurde), dann ging es mit dem gläsernen Aufzug in die Büroetage und anschließend wieder runter in die Buchhandlung selber. Während ich nun vor und zurück wetzte, um meine Arbeit zu erledigen, blieb Simba die meiste Zeit brav auf seiner Decke liegen und döste vor sich hin… er stand nicht einmal auf, als ein weiterer Kollege auftauchte, um die Zeitschriftenwand zu bestücken oder als der Hausmeister durch den Laden lief.

Zwischendurch stand der Kleine mal auf, taperte hinter mir her und schaute sich durch die gläsernen Eingangstüren interessiert das Treiben auf dem Marktplatz an, der sich langsam füllte.  Ab 9.00 Uhr wurde ihm dann doch etwas langweilig und da ich mich nun eh etwas beeilen musste, hopste und rannte ich mit ihm von einem Tisch zum nächsten. Selbst im Spiel blieb Simba dabei super vorsichtig und fegte nichts Zerbrechliches von den Non-Book-Auslagen. Hat er echt toll gemacht!

Kurz vor Ladenöffnung lernte Simba dann noch ein paar nette Kolleginnen kennen und machte schließlich freundlichen Kontakt zu der ersten Kundin des Tages, bevor wir unsere Sachen packten und zufrieden nach Hause dackelten.

Sonntägliches Trailen

Die ganz „Tapferen“ haben sich selbst am Ostersonntag pünktlich um 9.30 Uhr getroffen, um den Hunden ihren wöchentlichen Trailspaß zu gönnen. Die Truppe war klein, aber fein… das Trailgebiet gab einiges her… und die Hunde meisterten alle Aufgaben.

Selbst Trails auf den Beueler Bahnhof wurden erfolgreich absolviert und weder Paul noch Mäx (!) ließen sich davon irritieren, dass just in dem Moment, als sie auf dem richitgen Gleis ankamen, Züge einfuhren und sich die ganzen Fahrgäste in Bewegung setzten. TOP!

Dreckspatz

Der Osterspaziergang hätte ja soooo schön sein können… wenn wir keinen Dreckspatz hätten, der sich in „Igitt-aber-pfui“ schmeisst und ordentlich einsaut!

Der Glibber stank gotterbärmlich, ließ sich auch nicht mit Grasbüscheln aus dem Fell reiben und selbst ein ausgiebiges Bad in der Sieg brachte nur einen Teil-Erfolg. Zuhause angekommen ging es also sofort in die Badewanne!

Gerade noch mal gut gegangen….

Ein paar Minuten, nachdem ich eine Runde Schweineohren verteilt hatte und daraufhin in der Küche verschwunden war, hörte ich Mortisha würgen. Ich schaute sofort nach und sah, dass Simba vor ihr stand: er hatte sein Schweineohr bereits verputzt und hoffte wohl darauf, noch ein Stückchen bei der Kleinen abzustauben, was die wiederum dazu veranlasst hatte, das Teil so schnell wie möglich runterzuschlucken.  Nur war der aufgeweichte „Lappen“ zu groß und wollte jetzt weder runter noch wieder raus.

Nun gut… das passiert hin und wieder. Also ein beherzter Griff ins Schnütchen und mit den Fingern nach dem Teil geangelt…. doch es steckte zu tief und war zu schleimig… ich konnte es mit den Fingerspitzen gerade mal so berühren, aber nicht packen.

So langsam bekam Mortisha es mit der Angst zu tun… mit schreckensgeweiteten Augen würgte und röchelte sie. Ich versuchte nun, die Kiefer noch weiter auseinanderzustemmen und noch tiefer in das Mäulchen reinzugreifen. Doch ich bekam das Schweineohr einfach nicht zu fassen. PANIK!!!

Ich brüllte nach meinem Mann, der im Garten war und nichts mitbekommen hatte. An meiner Stimme merkte er sofort, dass etwas Schlimmes passiert war und kam ins Haus gerannt. Er erfasste die Situation sofort und während ich versuchte, Mortisha so gut es ging zu fixieren und die Kiefer auseinanderzuhalten, griff ihr mein Mann in den Schlund.

Kostbare Sekunden verrannen… doch dann… ENDLICH! …. konnte er das glibberige Teil packen und rausziehen. Uff.

Ergebnis:  zerschrammte Hände bei mir, zwei Löcher im Handrücken meines Mannes und Mortisha hat wahrscheinlich eine ordentliche Kiefermuskelzerrung. Aber sie hat’s überlebt…und das ist alles, was zählt!

Und eins ist klar: Schweineohren oder andere Kauartikel, die zu weichen, breiten Lappen zerkaut werden, gibt es in Zukunft nicht mehr für die kleine Kröte.

Kompliment

Heute waren wir nach Monaten endlich mal wieder im Ennert.

Just in dem Moment, als ich aus dem Wagen stieg, verließen zwei ältere Damen das Fahrzeug rechts neben uns, was Mortisha natürlich gleich dazu bewegte, sie ausdauernd auszubellen. Eigentlich wollte ich erst einen Augenblick abwarten, bevor ich die Hunde herausließ, doch die beiden Damen guckten ganz verzückt und forderten mich auf, die drei rauszulassen…. sie hätten keine Angst vor Hunden.

Nach ein paar „warnenden“Worten zu Mortishas Hysterie und ihren Ursachen, holte ich also erst mal die Kleine heraus, die sich gar nicht mehr beruhigen wollte. Trotzdem schreckten die Damen nicht zurück. Ganz im Gegenteil: die eine näherte sich in für den Angsthasen nicht bedrohlicher Weise, hielt ihr die Hand hin und streichelte sie… woraufhin Mortisha verblüfft die Klappe hielt. Dann fragte die Dame, ob sie ihr ein Hundeleckerchen geben dürfe. Einverständnis erteilt… und schon wurden Leckerlies aus der Tasche geholt und peu a peu in Tisha reingestopft… für die die Welt nun wieder in Ordnung war.

Nun noch schnell die Großen aus dem Auto geholt, die die beiden Damen sofort freudigst begrüßten, und dann gingen wir ein Stück des Weges gemeinsam weiter. Mortisha sofort unangeleint und mit sich und der Welt wieder im Reinen.

Kompliment an die Damen! Man trifft nicht allzu häufig derart verständnisvolle und verständige Leute, die nicht einmal selber einen Hund haben.

Gutmütiger Trottel

Simba genoss die Sonne inmitten der Sägespäne und Holzreste, die noch vom „Kettensägenmassaker“ des Vortags übriggeblieben waren. Während er so dalag und genüsslich an einem Mini-Holzscheit knabberte, schlich sich der Gremlin an…. packte sich ein Eckchen und versuchte, es dem Großen zu klauen!

So begann ein lustiges Zerr- und Kauspiel, bei dem Simba nicht einmal aufstand, sondern völlig entspannt und glücklich liegenblieb. Bis… ja…bis er versehentlich statt des Holzstücks Mortishas Lefze erwischte. AUTSCH!

Tisha ging sofort wie ein tasmanischer Teufel auf Simba los und verpasste ihm ein paar „Ohrfeigen“.
Und was tat der Dicke? Richtete sich halb auf, überlegte ganz kurz, ob er sich wehren sollte….und ließ es dann bleiben.

Braaaaves Kerlchen!

Ach ja… den Gremlin habe ich dann natürlich von ihm runtergepflückt. 😉